Osako der buschige Gartenbambus
Osako wurde 1999 als Sämling in meinem Überwinterungsgewächshaus entdeckt. Im Gegensatz zu den Sämlingen von 1994 - 98 hat er sich von Anfang an als robust erwiesen. Eine sattgrüne Farbe und ein sehr dichter Wuchs zeichnen ihn aus. Osako ist ein horstig wachsender Bambus, d.h. er macht keine Ausläufer und wuchert nicht durch den Garten. Eine Einfassung des Wurzelbereiches durch eine Wurzelsperre/Rhizomsperre ist nicht erforderlich.
Die Wuchshöhe der Solitärpflanze auf dem Photo (Solitär 2013) liegt bei ca. 250 cm. Die Pflanze wurde 2004 als 80 -100 cm Teilstück mit 10 Liter Ballen gepflanzt und hat sich 2013 zu einem prächtigen Solitär entwickelt. Die Endhöhe des Osako Sämlingsclons liegt bei 200- 250 cm in der Sonne und ca. 275 - 300 cm im Schatten. Die einzelnen Stämmchen können im unteren Bereich bis zu 10 mm stark werden.
Die Winterhärte bei gut eingewachsenen und gepflegten Pflanzen ist nach bisherigen Erfahrungen sehr gut ! Der Sämling wurde schon 2000 direkt ins Freiland gepflanzt und hat bisher alle Winter gut überstanden. Dank seiner Fähigkeit die Blätter bei Frost stark zu rollen übersteht Osako Barfröste bis minus 24°C sehr gut. In schneereichen, nassen Wintern kann es manchmal zu leichten Blattschäden kommen, da dann entrollte Blätter oberhalb der Schneedecke vom Frost an den Blattenden geschädigt werden können. Schäden am ausgereiften Triebgerüst konnten bisher nicht beobachtet werden.
Die Sonnentauglichkeit ist um einiges besser als die anderer Sorten. Gut gedüngt und gewässert behält Osako im Gegensatz zu anderen Fargesia murielae Sorten auch in der vollen Sonne seine sattgrüne Farbe !
Verwendung von Osako:
Solitär:Osako läßt sich sehr gut als einzelner Solitär im Garten verwenden, z.B. auch direkt an Teichen, da seinen Rhizome keine Gefahr für Teichfolien darstellen.
Als Sichtschutz ist er sehr gut zu verwenden, entweder als Einzelpflanze , da er sehr dicht wächst, kleine Gruppe, oder als Hecke gepflanzt. Hier genügt, je nach gekaufter Pflanzgröße, ein Pflanzabstand von ca. 70–100 cm, damit jede Einzelpflanze am Anfang etwas mehr Raum zur Entwicklung hat. Dank seiner Endhöhe von gut 200 cm wird Osako auch nicht zu hoch. Ein Höhen Rückschnitt ist deshalb eigentlich nicht erforderlich, im Gegensatz zu stärker wachsenden Sorten wie z.B. Fargesia murielae `Standing Stone, `Green Arrows´, die mit bis zu 300 -400 cm deutlich höher wachsen.
Standort:
Sonne, wird mit ausreichend zusätzlichem Wässern sehr gut vertragen! Ein mit Stauden oder Rasen beschatteter Wurzelbereich hilft hierbei. Halbschatten mit Morgen - oder Abendsonne ist ein sehr guter/optimale Standort. Schatten oder Absonniger Standort wird auch gut vertragen, sofern andere Gehölze nicht zu dicht stehen und das Licht wegnehmen.
Boden:
Leichter humoser Boden mit leicht saueren ph Werten um 6,5 wird bevorzugt. Schwere luftundurchläßige Böden sollten bei Pflanzung am besten mit ca.50 % Kiefernrinde 0-4 mm verbessert werden, da sonst frischgepflanzte Osako zu Wachstumsverzögerungen neigen können. Einmal angewachsen wächst Osako auch auf schwereren Böden. Staunässe ist an allen Standorten unbedingt zu beseitigen, dies führt zu chlorotischen(gelben) Blättern und im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanzen.
Düngung:
Rasendünger, ob rein mineralisch oder organisch/mineralisch werden gut angenommen. Spezielle Bambusdünger können natürlich auch verwendet werden.
Gießen:
Osako rollt wie alle Fargesia murielae im Sommer tagsüber die Blätter. Dies dient dem Verdunstungsschutz. Sollten die Blätter am Abend, nach Sonnenuntergang immer noch gerollt sein, dann sollte möglichst gegossen werden. Auf leichten Böden durchaus auch mal üppig, auf schweren Böden nur mäßig, um keine Staunässe im Pflanzloch zu verursachen. Ein Überbrausen der Bätter nach Sonnenuntergang wirkt sich sehr positiv aus. Ab dem zweiten Standjahr kann auch auf schweren Böden üppig gegossen werden. Während der Neutriebbildung benötig Osako, wie alle Fargesia Sorten/Arten ausreichend Wasser. Sollten Osakos schlecht wachsen, liegt das fast immer an ungenügender Versorgung mit Wasser. Bei guter Pflege geht Osako im 2. -3. Standjahr ab wie die berühmte Katze von Schmidt. Eine Höhenzuwachs von bis 30- 50% und mehr ist dann möglich ! Unter Gärtnereibedingungen können 30 -40 cm Jungpflanzen im zweiten Standjahr auf bis zu 100 -125 cm heranwachsen. Sobald Osako die passende Größe erreicht hat, kann man ihn mit geringeren Wassergaben perfekt ausbremsen bzw. im Zaum halten.
Schnitt:
Osako muß aufgrund seiner verträglichen Größe von 200 - 250 cm (max. 300 cm) eigentlich nicht geschnitten werden. Sollten die Seitentriebe zu weit überhängen, könnten sie entweder einzeln etwas eingekürzt oder mit der Heckenschere formiert werden, je nach Geschmack. Ein Auslichtungsschnitt ist nicht erforderlich. Einzelne unschöne Triebe können problemlos nahe des Bodens entfernt werden.
Osako als Kübelpflanze:
Osako benötigt als Kübelpflanze große Pflanzgefäße mit gut wasserdurchlässigem Substrat. Eine Mischung aus ca. 50 - 60 % Kiefernrinde + 30 % grobem faserigem Torf + 10-20 % groben Sand hat sich bewährt. Staunässe und eine übermäßige Erwärmung der Pflanzgefäße sollte vermieden werden. Spezielle Bambussubstrate können natürlich auch verwendet werden.
Eine Verwendung von Osako auf Dachgärten mit flächig aufgetragenem Dachgartensubstrat ab ca. 35 cm Stärke ist möglich. Auch hier gilt: Wurzelbereich durch Unterpflanzung schattieren und keine Staunässe.
Der Sortenname Osako
Osako ist aus der Zusammenfassung der ursprünglichen Gärtnerei internen Kurzbeschreibung entstanden. Diese lautet: Osnabrücker SAemling KOmpakt, kurz und bündig OSAKO
Osnabrück, den 31.07.2013
überarbeitet 06.05.2018